Der wahrscheinlich älteste Friedhof der
jüdischen Gemeinde lag, wie die Sobbesche Chronik berichtet, “neben der Mühle auf der linken Seite der Heder”, auf dem Gebiet des heutigen Kleine-Parks. Heute erinnern zwei Gedenksteine an diesen
Friedhof.
 
Der Friedhof an der Schützenstr. wurde 1827 auf dem südöstlichen Stadtgraben angelegt. Im Zuge des Novemberpogroms kam es
auch hier zu Schändungen und im Anschluß zu Zwangsverkäufen von etwa 60% des Areals. Die letzte Beerdigung fand 1940 statt.
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Heute hat der Friedhof wieder etwa die Hälfte seiner ursprünglichen Größe von 2311 qm. Er ist Eigentum der Stadt Salzkotten und
seit 1985 in die Denkmalliste eingetragen. Von den insgesamt 84 erhaltenen Grabsteinen bzw. Grabsteinfragmenten - der älteste
stammt von 1854 - sind 59 aufgrund der erhaltenen Inschriften datierbar: 33 stammen aus dem 19., 26 aus dem 20. Jahrhundert.
Aufgrund von Zerstörungen ist nicht in allen Fällen sicher zu entscheiden, ob bestimmte Steine ursprünglich ein- oder zweisprachig
gehalten waren. Nur zwei tragen ausschließlich hebräische Inschriften, ca. 35 sind deutsch und hebräisch gehalten, der Rest
verwendet (zumeist unter Einbeziehung der abgekürzten hebräischen Rahmenformel) allein die deutsche Sprache.
Eine ausführliche Dokumentation des Friedhofs und der einzelnen Grabsteine findet sich in Ausgelöscht. Erinnerung an die
jüdische Gemeinde Salzkotten.
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